»Warum sollte ich mit einer Fremden über meine Probleme reden?«

»Warum sollte ich mit einer Fremden über meine Probleme reden?«

Über die Gründe, weshalb professionelle Beratung uns wieder in die Spur bringt

»Ich möchte mir das von der Seele reden«, »Sprich dich ruhig aus!«, »Ich muss das jetzt einfach loswerden!«
Schon unser alltäglicher Sprachgebrauch verrät, was wir in unserem Innersten wissen, weil es uns unsere Intuition sagt: Sich jemandem mit den eigenen Gedanken und Emotionen anzuvertrauen hilft, Spannungen abzubauen und Druck loszuwerden. Darum fühlen wir uns nach einem Gespräch mit unserer besten Freundin oder einem guten Freund meistens gleich wesentlich besser. Aber ändert das auch etwas an unserem Problem an sich, wenn es tief sitzt und uns wirklich belastet? Kaum. Das wäre auch zu viel verlangt, denn Freunde bieten uns die so wichtige Schulter zum Anlehnen, Ausweinen oder um sich mal so richtig Luft zu machen, wenn der Ärger drückt – und all das ist von großer Bedeutung für uns –, aber sie stehen uns gerade deshalb einfach zu nah, um eine Perspektive von der Metaebene aus einnehmen zu können. Mal ganz abgesehen davon, dass sie nicht gelernt haben, wie man professionell an die Auflösung eines Problems oder die Bewältigung einer Krise herangeht (wenn sie nicht zufällig selbst als Therapeuten oder psychosoziale Berater ausgebildet worden sind).

Der Unterschied liegt in der Expertise und im Abstand zum Klienten
Obwohl genau das professionell ausgebildete Personen aus dem therapeutischen Bereich wissen, sind viele nach wie vor skeptisch, was es bringen könnte, mit einer Fremden über die eigenen Ängste, Sorgen und Probleme zu reden. Dabei ist das schnell erklärt: Der augenscheinlichste Vorteil, den eine Beratung mit sich bringt, ist, den Leidensdruck zu reduzieren und die aktuelle Situation aushaltbar zu machen, wenn das Gefühl sich breitmacht, dass man einfach nicht mehr mit dem inneren Schmerz zurandekommt und das Licht am Ende des Tunnels nicht sehen kann.

Die Sache mit der Glaskugel
Aus welchen Gründen es manchmal nicht gelingt, allein aus einer Krise zu finden, und warum eine außenstehende Beraterin wie die in Zell am Moos praktizierende Petra Scherzer dann besser helfen können als jemand, zu dem wir uns in einem Naheverhältnis befinden, erklärt sie mit folgender Metapher recht anschaulich: »Jeder Mensch lebt bildhaft gesprochen in seiner eigenen Glaskugel. Diese Glaskugeln können durch verschiedenste Außeneinwirkungen ins Wanken geraten oder sogar heftig geschüttelt werden, wodurch alles in ihnen durcheinandergerät: Die Trennung vom bisherigen Lebenspartner, das Ausziehen der erwachsen gewordenen Kinder, der freiwillige oder unfreiwillige Wechsel der Arbeitsstelle, der Umzug in einen anderen Ort oder gar ein anderes Land, ein Unfall, eine Krankheit, die Pensionierung oder der Verlust eines geliebten Menschen – all diese Ereignisse bringen die eigene Glaskugel zum Schaukeln. Möglicherweise fühlt es sich auch nur von innen so an, als hätte jemand die Glaskugel angestupst und sie so in Bewegung gebracht. Was auch immer es ist: Wir können die Welt immer nur durch diese Glaskugel betrachten, nehmen die Geschehnisse folglich durch den Filter wahr, den sie mit sich bringt. Darum drehen wir uns mit unseren Gedanken und Emotionen im Kreis, wenn wir niemanden haben, der uns durch seinen neutralen Blick von außen dabei hilft, zu verstehen, was in unserer Glaskugel passiert.«

In der Glaskugel darf es wieder ruhig werden
Petra Scherzer begleitet im Prozess so lange, bis die Glitzerflocken in der Kugel nicht mehr wild und unkoordiniert durcheinanderfliegen, sondern sich beruhigt und auf ihren Platz begeben haben. Nur in der Beziehung zur außenstehenden Beraterin bzw. dem außenstehenden Berater, also indem von außen ein neuer Blickwinkel hinzugefügt wird, der bislang nicht wahrnehmbar war, kann dann etwas nachhaltig aufgearbeitet werden, wodurch es wieder möglich wird, den eigenen Lebensweg gestärkt und allein weiterzugehen. »Ich möchte dazu motivieren, sich in Begleitung mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen, anstatt sie ewig mit sich herumzutragen. Die Entscheidung zu treffen, sich in der Tiefe anzusehen, warum manche Herausforderungen immer wieder auf uns zukommen, ist der erste Schritt in die heilsame Richtung«, so die Lebens- und Sozialberaterin Petra Scherzer, die zudem Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision ist und so für jedes Problem die passende Methode bieten kann.

KONTAKT:
Petra Scherzer | OJAS Therapie- und Seminarzentrum
Hauptstraße 3 | 4893 Zell am Moos | +43 677 62969740
und
https://www.petrascherzer.at/ und www.ojas-therapiezentrum.at

Veröffentlicht am 09.08.2023